Sperrung eines Kernbereichs der Fußgängerzone für Fahrradfahren zu den Hauptverkehrszeiten

Veröffentlicht am 28.06.2021 in Fraktion
 

Gemeinsamer Antrag
SPD-Fraktion/Linke Gemeinderat Lörrach
CDU-Fraktion Gemeinderat Lörrach

Der Kernbereich der Innenstadt von den Pollern in der Tumringerstraße beim Senser Platz bis zuden Pollern bei der Herrenstraße, vom Hebelpark bis zur Spitalstraße und im Bereich des Neuen und Alten Marktplatzes, einschließlich des Bereichs Am Alten Markt montags bis freitags in der Zeit von 10.30 Uhr bis 18.00 und samstags von 9.30 Uhr bis 18.00 Uhr für den Fahrradverkehr zu sperren. An Tagen mit besonderen Veranstaltungen kann durch mobile Tafeln diese Sperrung zeitlich auch ausgeweitet werden. Für Lastenfahrräder für Apotheken und Zubringerdienste können Ausnahmen geschaffen werden. Diese Maßnahmen müssen begleitet werden durch Kontrollen und die Schaffung von ausreichend Fahrradabstellplätzen in der Innenstadt.

Begründung:
Die Eröffnung der erweiterten Fußgängerzone im September 1991 in Lörrach war die Abkehr vom Denken der autogerechten Stadt.  Zuvor war nur die enge Turmstraße für den Autoverkehr gesperrt. Die Innenstadt sollte nicht mehr durch parkende und fahrende Autos dominiert werden, sondern den Menschen zum Einkaufen, Flanieren und Verweilen zur Verfügung stehen. Vor allem die Wiederherstellung des Alten Marktes als zentralen Innenstadtplatz, aber auch die Schaffung weiterer Plätze mit dem verbindenden Konzept „Straße-Platz-Zeichen“ machen deutlich, dass die Einrichtung der Lörracher Fußgängerzone nach vorne gerichtet war. Trotz damaliger Widerstände und durch das Entstehen von Außengastronomie hat die Fußgängerzone zu einer qualitativen Aufwertung der Innenstadt geführt, die heute niemand mehr missen möchte. Doch im Laufe der Zeit hat sich gezeigt, dass die Fußgängerzone durch Poller vor unberechtigtem Einfahren von Autos geschützt und der Lieferverkehr zeitlich beschränkt werden musste.
Erfreulicherweise hat in Lörrach der Radverkehr in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Dem Fahrradverkehr ist damit zurecht ein größerer Teil am Straßenraum eingeräumt worden. Auch der Ausbau von Fahrradwegen ist notwendig. Es zeigt sich aber auch, dass an bestimmten Stellen der so genannte Langsamverkehr, Fußgänger und Radfahrer, getrennte Wege brauchen, um sich nicht gegenseitig zu behindern und zu gefährden. Diese Problematik sehen wir in einem Kernbereich der Fußgängerzone zu bestimmten Zeiten. Appelle an die Rücksichtnahme reichen aus Erfahrung nicht aus. Mit Einrichtung der Fahrradstraße vom Schwimmbad über die Spital- und Weinbrennerstraße bis zum Aicheleknoten ist zudem eine – auch für Schülerinnen und Schüler – sichere Umfahrung der Innenstadt möglich. Wir betonen ausdrücklich, dass dies keine gegen Radfahrer gerichtete Maßnahme ist, sondern das gute Miteinander und das Sicherheitsgefühl bei vielen Familien mit kleinen Kindern und älteren Menschen in der Innenstadt stärken soll.


Der vollständige Antrag kann hier herunter geladen werden: dl/2021-06-28_Gemeinsamer_Antrag_Sperrung_Innenstadt-2.pdf